Wettiner


1485 kam es im Hause Wettin zur Leipziger Teilung, bei der die neuen Hauptlinien der Ernestiner und der Albertiner entstanden.

Bis zum Aussterben der Henneberger 1583 hatten in der Region ausschließlich die Ernestiner Besitz an der Pflege Coburg und folgenden weiteren Orten (alle Angaben ohne Gewähr):

  • 1327 Zella St. Blasii (Zella-Mehlis) – bis zuletzt Sachsen-Gotha Amt Schwarzwald
  • 1346 Amt Altenstein
  • 1353 Teile der Pflege Coburg: Amt/Gericht Sonneberg bzw. Neustadt auf der Heyde (Neustadt bei Coburg), Amt Neuhaus (Föritztal), Amt Schalkau (Kondominium) und die Ämter im heutigen Oberfranken (Stadt und Landkreis Coburg)
  • 1354 Gericht Liebenstein
  • 1366 bis 1409 und ab 1577 fuldische Hälfte von Bad Salzungen Amt Salzungen, Klosteramt Allendorf
  • 1374 Teile der Pflege Coburg: Amt Eisfeld, Amt Hildburghausen, Amt Heldburg und die Ämter im heutigen Unterfranken (u.a. Königsberg)
  • 1417 Amt Krayenberg
  • ca. 1485 hennebergische Hälfte von Bad Salzungen Amt Salzungen
  • ca. 1500 gothaische („göthische“) Hälfte von Kleinschmalkalden – bis zuletzt Sachsen-Gotha Amt Tenneberg
  • 1525 Mehlis (Zella-Mehlis) – bis zuletzt Sachsen-Gotha Amt Schwarzwald

Die hennebergischen Ämter Schleusingen, Suhl und Kühndorf waren von 1583 bis 1660 gemeinsamer Besitz der Ernestiner und der Albertiner und gehörten ab 1660 zum albertinischen Sachsen-Zeitz. 1718 kam es direkt zum albertinischen Kurfürstentum Sachsen. 1815 fiel es dann nach dem Wiener Kongress als Kriegsbeute an Preußen.

Erst nach dem Wiener Kongress kamen 1815/1816 folgende Ämter als Kriegsbeute zu Sachsen-Weimar und Eisenach und damit an die Wettiner:

Die neuen ernestinischen Besitzungen südlich des Rennsteigs wechselten oft zwischen den jeweils aktuell existierenden Nebenlinien. Der Rennsteig war nur noch eingeschränkt als historische Grenzlinie erkennbar. Weitere Veränderungen gab es mit dem Wiener Kongress. Sachsen-Weimar und Eisenach bekam so größeren Besitz westlich von Bad Salzungen. Bad Salzungen selbst war und blieb jedoch immer mit Meiningen verbunden. Am östlichen Rand gab es immer wieder Verbindungen zu Sachsen-Saalfeld, zuletzt bis 1920 in Sachsen-Meiningen. 1826 wäre es möglich gewesen südlich des Rennsteigs ein halbwegs einheitliches Herzogtum zu bilden. Der Teilungsvertrag zu Hildburghausen verhinderte dies jedoch. Andernfalls hätte es nach dem Ende Monarchie wohl andere Optionen gegeben.

Die Wettiner erbten den Titel Graf von Henneberg und verwendeten diesen bis in die Zeit der Weimarer Republik hinein als Nebentitel.