Landkreis Sonneberg


Der Landkreis Sonneberg wurde 1868 in Sachsen-Meiningen (Meininger Oberland) geschaffen, war jedoch ursprünglich deutlich kleiner gewesen.

Die Gründung des Landes Thüringen 1920 und die DDR-Zeit bewirkten direkt und indirekt eine schrittweise Vergrößerung des Landeskreis nach Norden:

  • Am 1. April 1923 wurde der sachsen-meiningische Ort Igelshieb mit den schwarzburgischen Orten Schmalenbuche und Neues Haus zur Stadt Neuhaus am Rennweg zusammengelegt.
  • Von 1952 bis 1994 existierte der Kreis Neuhaus am Rennweg, welcher aus Orten der Kreise Sonneberg, Rudolstadt und Saalfeld künstlich geschaffen wurde, damit der kleine Bezirk Suhl eine ausreichende Anzahl an Kreisen hatte.
  • Nach der Auflösung des Kreis Neuhaus am Rennweg 1994 verblieben einige ursprünglich schwarzburgische und saalfeldische Orte beim Landkreis Sonneberg.
  • 2019 kamen Lichte und Piesau zum Landkreis Sonneberg.

Die Sprachgrenze zwischen dem mainfränkischen Itzgründischen Dialekt und dem Südostthüringischen Dialekt weicht teilweise vom Rennsteig bzw. den historischen Grenzverläufen zwischen Sachsen-Saalfeld und Sachsen-Meiningen ab. In Heinersdorf spricht man als einzigem Ort des Freistaats Thüringen das oberostfränkische Oberfränkisch. Einzelne Fragmente dieses Dialekts finden sich nach Westen hin bis nach Mengersgereuth-Hämmern. In den ehemals zu Schwarzburg-Rudolstadt gehörenden Orten spricht man Ilmthüringisch.

Bis zur Zeit der Industrialisierung war der ursprüngliche Kreis Sonneberg fast ausschließlich im südlichen Bereich besiedelt gewesen. Einige Orte in Rennsteignähe wie Lauscha wurden erst in der Neuzeit gegründet.

Die Herren von Schaumberg beerbten recht früh die Herren von Sonneberg. Sie hatten bis Ende des 18. Jhd. reichsunmittelbaren Besitz im Schaumberger Land (Sonneberger Hinterland). Hierbei handelte es sich vor allem um das Gericht Rauenstein. Die meisten der weiteren ehemals schaumbergischen Besitzungen im Sonneberger Ober- und Unterland und in Ober- und Unterfranken gingen diesen bereits im Mittelalter oder zu Beginn der Neuzeit verloren. Ab Ende des 18. Jhd. waren diese vor allem nur noch in der Fränkischen Schweiz begütert.

Zur Zeit der Henneberger und danach der Wettiner existierten im Bereich des Altkreises Sonneberg zudem die drei Ämter bzw. Gerichte Schalkau (gemeinsamer Besitz mit den Schaumbergern), Sonneberg und Neuhaus (Neuhaus-Schierschnitz). Das Amt bzw. Gericht Sonneberg war zeitweise mit dem Amt Neustadt an der Heyde (Neustadt bei Coburg) verbunden gewesen.